Ein Kriminalroman, der mich nicht ganz so begeistert hat, ist der als ebook erschiene Roman „Schlaf, mein Kind“ von Angela Temming. Hauptfigur ist der Kommissar Lennartsson, der zwar Schwede ist, aber in Berlin lebt und dort gemeinsam mit seinem schwäbischen Partner Hardy ermittelt. Beide halten es nur schwer miteinander aus und vor allem Lennartsson regt sich mehrfach über die Eigenarten von Hardy auf. Beide scheinen auch eher ihr Ding zu machen, als miteinander zu ermitteln. Gesucht wird Olivia, die von ihrem Arbeitgeber als vermisst gemeldet wird. Bei Nachfragen in der Familie stellt sich heraus, dass die Eltern es gar nicht beunruhigt und die Schwester Mila schon seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Einen Grund dafür will sie nicht liefern und der Ermittler Lennartsson ist auch mehr mit Anbaggern beschäftigt (Gähn). Schließlich wird aus dem Vermisstenfall doch noch ein Mordfall und es stellt sich heraus, dass in der Familie einiges im Argen ist.
Nach und nach kommen die Geheimnisse ans Licht, aber die naheliegendste Lösung lässt dann doch auf sich warten. Die handelnden Personen blieben mir unsympathisch. Ich hatte mit keinem Mitleid oder Verständnis. Gerade am Beginn zieht sich die Geschichte leider, dann sind fast alle verdächtig und am Ende bleibt man als Leser mit einem offenen Ende zurück. Es gibt kein Verhaften, kein klares Geständnis, nur die klare Erkenntnis wie es gewesen sein wird. Mir fehlte das klare Ende, ich blieb etwas verzweifelt zurück. Der Spannungsbogen ist nicht allzu hoch, die Geschichte selbst aber lesenswert. Die Ermittler – v.a. Lennartsson – haben mich allerdings genervt und nicht unterhalten. Leider diesmal keine Leseempfehlung.