Da war mal wieder Sommer und was braucht es da: richtig, einen schönen, unterhaltenden Roman mit italienischem Flair. Genau das haben wir hier: „Belmonte“erzählt die Lebensgeschichte von Simonas italienischer Großmutter und verknüpft auf der zweite Erzähllebene das Leben im Hier und Jetzt der italienischen Großfamilie in den Marken. Simona arbeitet als Landschaftsgärtnerin, eckt aber immer wieder mit ihrem Temperament an. Privat hat sie ihr Glück scheinbar mit Sebastian gefunden, ist sich aber nicht so ganz sicher, ob er der Richtige ist. Da stirbt ihr geliebte Großmutter Franca und hinterläßt ihr das Haus der Familie in Italien. Simona nutzt die Chance, sich ihr Erbe anzusehen und sich über ihr künftiges Leben im Klaren zu werden. Ganz nebenbei taucht sie in die Familiengeheimnisse ein und erfährt vieles über ihre Großmutter, Mutter und schließlich auch wer ihr Vater ist.
Wie es zu einem richtigen Sommerroman gehört, ist nicht nur Atmosphäre sommerlich, sondern die Liebe spielt eine entscheidene Rolle. Was im ersten Moment nach ganz viel Kitsch klingt, kommt überraschend unterhaltsam und flüssig erzählt daher. Anontia Riepp erzählt lebendig und bildhaft. Als Leser hat man das Gefühl mittendrin in Italien zu sein und das Schicksal der Urgroßmutter und ihrer Freundin bewegt. An Stellen, wo es zum billigen Kitschroman abzudriften scheint, schafft sie die Kurve und so bleibt es entsprechend spannend.
Fazit: ein angenehmer, unterhaltsamer Roman für die lauen Sommerabende, der sich flugs wegliest und sogar ein etwas unerwartetes Ende bereithält.