Camilla Läckbergs „Eishexe“ startet mit zahlreichen Handlungsträngen und Personen. Ein kleines Mädchen wird vermisst, alle versuchen sie zu finden. Bereits 30 Jahre zuvor verschwand ein Mädchen und wurde tot aufgefunden. Der Fall von damals wurde nur halbherzig aufgeklärt. Zwei Mädchen hatten Geständnisse abgelegt aber kurze Zeit später wieder zurückgezogen. Seitdem war der Fall ungeklärt. 30 Jahre später kehrt eine der Mädchen zurück nach Fjällbacka, die andere ist nie weggezogen. Ausgerechnet jetzt, verschwindet erneut ein Kind. Klar, dass alle auf die beiden Frauen schauen…Hauptkommissar Patrik Hedström ermittelt und seine Frau, die Schriftstellerin Erica Falck erforscht vor allem den alten Fall.
Der Roman gehört zur Fjällbacka Reihe, in der bereits mehrere Thriller erschienen sind. Man kann dieses Buch aber gut als einzelnes lesen, da alle Personen ausreichend erklärt werden. Gerade am Anfang kommen unzählige Personen vor und neue/alte Geschichten. Ich wusste lange nicht, wohin das führt. Das Buch spielt zudem im Sommer – der Titel Eishexe und das Cover hat aber irgendwie etwas kaltes. Ich war erstmal recht irritiert. Im gesamten Buch ist eine Geschichte aus dem 17. Jahrhundert zusätzlich stückchenweise eingefügt, in der es um Hexenverfolgung geht. Der Zusammenhang zum aktuellen Fall wird erst sehr spät klar und ich denke, ohne diese historische Geschichte wäre es auch gegangen. Wenn man es geschafft hat, alle Personen zuzuordnen und sich in die Handlung eingefunden hat, ist es ein sehr spannender Thriller. Die Auflösung war für mich überraschend und ausreichend originell.
Fazit: ein etwas überfrachteter Thriller mit vielen Nebengeschichten, den man schon recht konzentriert lesen muss. Durchhalten lohnt sich in meinen Augen aber, da beide Fälle aufgeklärt werden und es ein interessantes Ende ist.