„Der Panzer des Hummers“ ist ein aktueller Familienroman, in dem der Leser nur 5 Tage aus dem Leben der Geschwister Ea, Sidsel und Niels Gabel miterlebt. Unterschiedliche Lebenswege und über den Globus verteilt, nähren sich die Geschwister langsam wieder an. Nebenbei lernen wir auch die bereits früh verstorbenen Eltern kennen, die sich auch im Jenseits noch streiten können. Dies war für mich tatsächlich der spannendste Teil des Buches, da man erstmal verstehen musste, dass hier Tote miteinander reden und dann fragt man sich unwillkürlich, wenn es wirklich ein Jenseits gibt, wen will ich da eigentlich wiedersehen und vielmehr, wen nicht!
Die Geschichte selbst hat keinen wirklichen Höhepunkt, man erlebt einen Ausschnitt aus dem Leben der Geschwister und kommt diesen Schritt für Schritt näher. Gerade, als man erste Sympathien mit den Personen entwickelt und sie ein bisschen kennengelernt hat, ist das Buch auch schon wieder zu Ende und man steht mit einem offenen Ende da. Ein ruhiges Buch, das ich zügig gelesen habe immer in der Annahme, es passiert noch etwas wirklich Großes. Das ist aber nicht der Fall. So recht warm bin ich nicht mit dem Buch geworden. Es ist sehr gut geschrieben, es gibt tolle Vergleiche und die Jenseits-Thematik u.a. mit Seancen ist durchaus interessant. Letztlich aber hatte es für mich etwas unvollendetes und mir fehlte tatsächlich ein Überraschungsmoment oder etwas Unerwartetes.