Eusebius, genannt Sebi, nimmt uns mit auf seine Geschichte. Im Jahre 1313 lebt er mit seiner Familie in einem Dorf in Talschaft Schwyz. Gemeinsam mit seiner Mutter und den älteren Brüdern Poli und Geni schlägt er sich als Gehilfe des Totengräbers durch. Eines Tages taucht ein Fremder im Dorf auf, genannt der Halbbart. Der Halbbart hat eine Verletzung, die sein halbes Gesicht entstellt und ihm daher den Namen gibt. Er wird zu einem väterlichem Freund von Sebi und hilft mit seinem medizinischem Wissen den Dorfbewohnern. Nachdem er dem Geni das Leben rettet, wird er trotz seinem entstelltem Wesens im Dorf anerkannt. Stück für Stück erfährt der Leser die Geschichte vom Halbbart und erlebt das Erwachsenwerden von Sebi sowie die Entwicklung seiner beiden Brüder.
Immer im Kontext des frühen Mittelalters, welches geprägt ist, von Geschichten erzählen, Gerüchten, der Kirche und den Habsburgern entwickelt sich eine auf ganz eigene Weise spannende Geschichte. Obwohl nicht so viel passiert, bleibt man als Leser doch gespannt, wie sich Sebi weiter entwickelt und wohin sein Weg ihn führt. Besonders die Sprache von Lewinsky, in welche viele Wörter aus dem Schyzerdeutsch einfließen, macht dieses Buch so authentisch. Die Geschichte ist lebhaft erzählt, man taucht in die Zeit ein und fiebert mit Sebi mit. Als Leser freut man sich mit Sebi und hofft, dass er die richtigen Entscheidungen trifft. Er hat das Herz am rechten Fleck und man wünscht ihm nur das Beste.
Der Roman entführt einen nicht nur in eine andere Zeit, er zeigt mit seinem Ende auch noch wie aus Geschichten, Geschichte werden kann. Ein rundherum gelungenes Buch, welches unbedingt lesenswert ist und sich wohltuend von vielen anderen Büchern, die jedes Jahr neu erscheinen, abhebt.