Haben wir uns nicht alle schon einmal gefragt, was ist wirklich böse und vor allem, können wir nicht auch böse sein? Ist jeder nicht auch unter bestimmten Umständen zum Verbrecher tauglich? Julia Shaw bringt das recht einfache Beispiel: Ein Zug fährt auf 2 Weichen zu. Auf einer der Strecken liegt gefesselt dein Kind, auf der anderen Strecke mehrere fremde Menschen gefesselt. Wohin lässt du den Zug ungebremst fahren? Dieses Beispiel kann man varrieren, um die Anzahl der Betroffenen etc. Aber letztlich wird die moralische Frage nicht einfacher und erstaunlicherweise ist man recht schnell dabei, böse zu sein.
Die Grundfrage, die in diesem Buch beantwortet werden soll, ist, ob wir nicht alle irgendwie das Böse in uns haben und ob es das wahre Böse gibt. Ist es nicht manches Mal (siehe oben) nur der Situation geschuldet, dass jemand Böse ist. Für Julia Shaw gibt es nicht das objektiv Böse, es ist subjektiv und von unseren Ängsten geprägt.
Dr. Julia Shaw geht das ganze recht wissenschaftlich an und gibt sehr viele Beispiele aus den USA und der Forschung zm Besten. Es ist also eine Mischung aus fachlichem Sachbuch und Unterhaltung. Die Themen werden gestreift, an der Oberfläche behandelt und wenn man mehr wissen möchte, gibt es jede Menge Fußnoten und Literaturverweise. Es ist also hier eher ein populärwissenschaftlich angehauchtes Buch, welches sich gerade dadurch aber sehr gut und schnell lesen lässt. Auf jeden Fall sehr informativ und lesenswert!