Vorweg die Inhaltsangabe vom Verlag: An einem Januarmorgen verschwindet die achtjährige Violetta. Akribisch rekonstruiert die Polizei ihren Weg zur Schule und entdeckt Indizien, die auf eine Entführung hindeuten. Doch das Mädchen wird nie gefunden. Zehn Jahre später verbringt Kriminalhauptkommissar Erik Donner ein paar Tage in dem Ort und will dort eigentlich nur sein privates Unglück im Alkohol ertränken, als er von Violettas Cousine aufgesucht wird. Angeblich gibt es einen neuen Hinweis auf den Verbleib des Mädchens. Doch Donner glaubt nicht an die Aufklärung eines so alten Falls. Im Streit schickt er Violettas Verwandte weg. Ein folgenschwerer Fehler, denn am nächsten Tag steht der Kommissar plötzlich unter Mordverdacht …
„Tod und kein Erbarmen“ ist der 7. Teil der Kommissar Erik Donner Reihe. Für mich war es das erste Buch von Elias Haller, aber auch ohne die vorherigen Teile zu kennen, ist der Thriller verständlich. Lediglich einige Beziehungen der Personen untereinander waren mir unklar.
Schauplatz des Ganzen ist ein erzgebirgisches Dorf im Winter mit allerlei verschrobenen Personen. Es schneit unaufhörlich und das Dorf ist von der restlichen Welt abgeschnitten. Diese Kulisse gibt dem ganzen Fall etwas Dramatisches. Hinzu kommen mehrere Mordanschläge auf die ermittelnden Polizisten, welche aber auch wie durch ein Wunder überlebt werden. Offenbar sind einige Schutzengel unterwegs. Insgesamt ermitteln sehr viele Polizisten – nicht nur die Dorfeigenen sondern auch überregionale haben an diesem Fall Interesse. Unterschiedliche Kompetenzen werden ausdiskutiert und gefühlt ist einer unsympathischer als der andere. Dies hat es für mich lange schwierig gemacht, sowohl mit Kommissar Donner als auch den anderen Polizeibeamten warm zu werden. Lediglich die Spannung, wer hinter dem alten und neuen Verbrechen steckt, hat mich durchhalten lassen. Zum Glück – denn gegen Ende kommen einige Überraschungen und Wendungen. Die Auflösung war für mich nicht vorhersehbar.
Fazit: Ein lesbarer Krimi in einer schönen dramatischen Atmosphäre und vielen Handelnden. Das unvorhersehbare Ende und die vielen Ereignisse machen den Thriller spannend bis zum Schluß. Mitgefiebert habe ich, mitgefühlt nicht. Dafür war mir Erik Donner und ein Teil seiner Kollegen einfach viel zu unsympathisch. Ich bin nicht so recht warm mit ihm geworden.