Dieser Roman ist nicht unbedingt etwas für Zartbesaitete. Der Leser begleitet eine Familie, die eine Schweinezucht betreibt über fünf Generationen. 1898 – 1914 spielt der erste Teil des Romans, mitten im Buch springt es dann ins Jahr 1981. Im Mittelpunkt steht das recht freudlose, harte Leben der Bauersfamilie in der französischen Provinz. Der Alltag und die Beziehungen werden vom Autor eindrücklich vermittelt, auf fast jeder Seite kommt es zu Beschreibungen von Körperflüssigkeiten. Gülle, Urin, allemöglichen anderen Hinterlassenschaften sind immer wieder Thema und erzeugen so manches Mal Ekel beim Lesen.
Dem Leser wird das harte Leben auf dem Hof insbesondere in der ersten Hälfte des Romans gut nahe gebracht. Der zweite Teil, der schon im modereren Zeitalter spielt, ist geprägt vom Starrsinn des alten Bauerns, der ohne Rücksicht auf die Tiere an der Massentierhaltung beihalten möchte. Ganz nach dem Motto: das haben wir schon immer so gemacht.
Dieses Buch ist nichts für das Vergnügen und doch fesselt einen die Geschichte rund um die Bauersfamilie. Vielleicht hofft man auch einfach auf einen Lichtblick in der ganzen Trostlosigkeit und Ausweglosigkeit. Eine bedrückende Geschichte, welche 2019 für den Buchpreis der Leipziger Buchmesse in der Sparte Übersetzung nominiert war und im Matthes & Seitz Berlin Verlag auf deutsch erschienen ist.