Die Geschichte an sich ist recht schnell zusammengefasst: in dem kleinen Dorf in Brandenburg leben neben schrulligen Originalen, die neu hinzugezogenen Wessis, die Aussteiger, die plötzlich zu Naturschützer werdenden. Eines Tages wird auf einer Dorfversammlung verkündet, dass ein Windpark gebaut werden soll. Sofort regt sich Protest aus unterschiedlichen Motiven. Letztlich aber zeigt sich, dass jeder sich selbst am nächsten ist und nur seinen eigenen Vorteil sieht und bekommen möchte. Jeder agiert mit jedem, das große Taktieren beginnt.
Die Geschichte selbst lebt stark von den unterschiedlichen Charakteren, die teilweise sehr überspitzt dargestellt werden. Man hat zum Beispiel sofort ein Bild vor Augen, wenn man den ehemaligen Professor, der jetzt Vogelschützer ist, reden hört. Oder den ehemaligen LPG Mitarbeiter, der jetzt die neu gegründete GmbH leitet etc. Juli Zeh bedient viele Klischees und unterhält damit köstlich. Eines der schönsten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Ich habe die Geschichten rund um dieses Dorf regelrecht verschlungen, nur das dramatische Ende hat mich ein wenig wehmütig gemacht. Ganz klar: lesen 🙂