Ebenso wie „Tierreich“ war „Der Wald der Gehenkten“ für den Buchpreis der Leipziger Buchmesse 2019 nominiert. Der bereits 1922 veröffentlichte Roman liegt in einer Neuübersetzung vor und hat thematisch nicht an Relevanz verloren. Apostol Bologa, ein Leutnant aus Siebenbürgen, ist im ersten Weltkrieg an der Verurteilung eines Soldaten zum Tode mit verantwortlich. Zunächst klar mit seiner Entscheidung, fängt es in ihm an zu rumoren. Er vertraut sich einem Kameraden an und hofft auf Bestätigung, dass er das richtige Urteil gefällt hat, doch so einfach bekommt er die für ihn so wichtige Absolution nicht.
Nicht ganz ein Jahr später sitzt Apostol selbst auf der Anklagebank – er weigert sich, auf seine eigenen Landsleute zu schießen und versuchte, zu desertieren. Die Katastrophe nimmt seinen Lauf…
Eine großartige Reflektion über Schuld, Verantwortung, Moral und Glaube erzeugt hier der Autor. Der Roman liest sich trotz oder eben wegen dem doch schwierigem Thema flüssig und spannend. Gleichzeitig bewegt das Schicksals Apostols und sein Hinterfragen des Krieges.