Nina Laurins „Escape. Wenn die Angst dich einholt.“ wird als spannender Psychothriller angekündigt. Die Geschichte klingt zunächst recht spannend: Laine Moreno wird als Kind entführt und jahrelang gefangen gehalten. Ihr gelingt die Flucht, allerdings ist sie da schwanger vom Entführer. Ihren Entführer findet man nicht, das Kind wird zur Adoption freigegeben. 10 Jahre später wird wieder ein Mädchen entführt und Laine hat sofort das Gefühl, dass diese Entführung ihrer ähnelt und derselbe Entführer dahinter stecken könnte. Sie hilft der Polizei und den Eltern des entführten Mädchens, das kleine Mädchen schnellstmöglich zu finden.
Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt und erzeugt dadurch Spannung. Es gibt im Thriller nur wenig handelnde Personen, so dass man ganz gut die Übersicht behält. Laine als ehemaliges Entführungsopfer hat ein reichlich verkorkstes Leben. Bei ihr beherrschen Drogen das Leben und dies spielt auch im Buch eine zentrale Rolle. Ich fand den Einblick in das Leben von Laine durchaus nachvollziehbar, jedoch wiederholte sich ihr Verhalten immer wieder und hatte ein wenig etwas von „Seiten füllen“. Insgesamt ist der Thriller aber in einem rasanten Schreibstil und spannend geschrieben, so dass man ihn recht fix weg liest. Es gibt einen fulminanten Showdown und wie ich finde ein überraschendes, überzeugendes Ende. Laine selbst war mir leider nie sympathisch, ihre Gedanken und Handlungen waren sehr wirr. Ein interessanter Plot mit Spannungselementen aber auch Schwächen. Die Hauptprotagonistin und ihre Vergangenheit sowie die Drogentrips nehmen einen großen Raum ein und ziehen das Buch dadurch in die Länge. Roman mit Spannungselementen trifft es hier eher als Psychothriller. Nichtsdestotrotz eine gute Auflösung, so dass man es als kleines Buch zwischendurch schon empfehlen kann.