Unter dem Pseudonym „Nina Malik“ startet die laut Verlag erfolgreiche Romanautorin ihre Kriminalromanreihe rund um die Kommissarin Franka Janhsen. Gleich im Auftakt der Reihe präsentiert die Autorin dem Leser einen Rundumschlag in die Abgründe der Gesellschaft. Es werden Klischees vom erfolgreichen Anwalt mit Vorzeigefamilie ebenso bedient wie hoffnungslose Jugendliche, die Häuser besetzen. Von allem etwas also, was man so – laut der Kommissarin – gar nicht in dem kleinen Örtchen Rerrick erwartet.
Der Kriminalroman beginnt mit einem Paukenschlag – im Haus des Anwaltes wird ein totes Liebespaar drapiert mit Federn und Teer. Der Anwalt selbst ist verschwunden, die schizophrene Ehefrau und die beiden Kinder waren offenbar betäubt. Für Franka Janhsen beginnt die Suche nach dem Anwalt und den Hintergründen für die Tat. Dabei wird dem Leser immer wieder etwas aus der Vergangenheit der Kommissarin angedeutet, aber nicht aufgelöst. Dies ein wohl bekanntes Element, um den Leser zum Lesen weiterer Bücher der Reihe zu animieren. Auch wenn sich die Autorin hier viel Mühe gegeben hat, so hat mich dieses Geheimnis nicht so sehr fasziniert. Ich möchte es eigentlich gar nicht wissen. Aber zurück zum aktuellen Buch „Schwarze Federn“. Die Ermittlungen decken nach und nach die Abgründe hinter der Fassade des Anwaltes auf und es wird zu einem Wettlauf der Zeit, da weitere Morde geschehen.
Mit nur wenigen handelnden Personen ist der Fokus mehr auf den einzelnen Personen und deren Charakteren gelegt, als auf die Geschehnisse. Dies macht den Roman sowohl spannend als auch tiefgründig. Es kommen als Täter nicht viele Personen in Frage und man rätselt lange auf der falschen Fährte. So macht ein Kriminalroman durchaus Spaß! Die Handlung ist flüssig geschrieben und raffiniert. Lediglich die Geheimnistuerei um die Kommissarin sowie das offenbare Begehren ihrer Kollegen waren mir zu viel und zu typisch. Diese Art der Kommissarin kommt einfach zu oft schon vor, so dass sich der Roman leider nicht völlig von anderen abheben kann.
Die Idee der Symbolik von „teeren und federn“ sowie der ganzen Story hinter den Morden ist durchaus lesenswert und mit interessanten Charakteren besetzt. Ein Krimi der berührt und fesselt, von kleinen Schwächen bezüglich der Kommissarin abgesehen. Ich habe das Buch trotzdem verschlungen und habe die Auflösung genossen. Für Krimifans eine Empfehlung – hier geht es direkt zum Buch: Nina Malik: Schwarze Federn