Nora Berger: Die Tochter der Bettlerin

Annas Mutter lebt 1747 als Bettlerin und Hure. Ihre Tochter muss bereits mit auf Betteltour kommen und als schönes heranwachsendes Mädchen blüht ihr bald dasselbe Leben wie ihrer Mutter. Um dem zu Entgehen, flieht sie eines Tages und versucht sich auf der Straße durchzuschlagen. Ein Highlight für sie ist das Beobachten der Kavallerie. Sie schafft es, eine Anstellung als Magd bei derer von Trenck zu bekommen, deren Sohn Friedrich Leibgardist von Friedrich dem Großen und den Anna schon auf dem Exerzierplatz heimlich angeschmachtet hat. Friedrich hingegen ist heimlich mit der Schwester vom König lieert und nutzt Annas Naivität aus: er lässt sie Liebesbriefe an Prinzeesin Amalie in den Palast überbringen.

Coverbild


Die verbotene Liebe fliegt aber trotzdem auf und Trenck verliert die Gunst des Königs. Er wird eingekerkert. Anna hat die fixe Idee, dass sie ihn retten muss (und er sie dann natürlich lieben muss…) Um an das Gefängnis heranzukommen, geht sie als Mann verkleidet zum Militär. Sie zieht in den Krieg, erlebt so einiges und flieht dort schließlich, um die Rettung Trencks in die Realität umzusetzen.
Genau an dem Punkt, wo Anna zum Militär geht, fängt die bis dahin nachvollziehbare Geschichte leider an zu kippen. Anna ist so verblendet, dass es dem Leser schon weh tut. Aber das die Verkleidung als Mann erfolgreich ist und sie die Kriegshandlungen übersteht, ist schon arg unrealistisch. Viele Dinge scheinen ja gar nicht unauffällig machbar…


Davon abgesehen ist der historische Roman aber etwas schönes zum Schmökern und darin versinken. Nora Berger schreibt unterhaltsam und man fiebert die ganze Zeit mit Anna mit. Natürlich wünscht man ihr dabei auch, „aufzuwachen“ und vernünftiger zu werden. Eine seichte Unterhaltung für Zwischendurch 🙂

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