Die Story von Petra Hammesfahrs neuem Buch „Als Luca verschwand“ klingt zunächst wie ein wahr gewordener Albtraum für jede Mutter: Luca wird aus dem Kinderwagen vor der Drogerie während eines kurzen Einkaufs entführt. Die Mutter hatte das schlafende Kind draußen abgestellt, da es ihr im Winter immer zu überhitzt im Geschäft ist. Sie tut dies aber tatsächlich zum ersten Mal und genau dann wird der Kleine entführt. Dies wirft natürlich sofort Fragen auf. Die Ermittlungen starten und es werden allerhand Zeugen befragt bzw. gesucht. Dies nimmt einen großen Teil des Buches ein. Zudem ist der eigentlich verantwortliche Polizist mit der Familie des Kindes befreundet und darf offiziell nicht ermitteln. Tut dies aber trotzdem (welche Überraschung).
Petra Hammesfahr verbaut neben der Entführung noch einige andere Themen wie Online-Dating, das Erschleichen einer Erbschaft bzw. nachhelfen, damit es etwas zu erben gibt, Eheschließung nur aufgrund des Wunsches nach finanzieller Sicherheit und Altersarmut. Also ein ganzer Blumenstrauß an Themen, die letztlich zwar verschiedene Spuren dem Leser geben, aber nicht wirklich zum Ziel führen.
Das Buch hatte leider seine Längen. Es passiert viele Seiten irgendwie nichts. Die ermittelnden Polizisten werden abwechselnd als dumm und andere als besonders mitdenkend hingestellt. Klischees, wie das die ermittelnde Frau von den anderen Polizisten nicht wirklich ernst genommen wird, werden auch noch bedient. Aus der Geschichte selbst hätte man irgendwie mehr machen können. Das ganze Buch ist überfrachtet mit Randthemen, die am Ende überhaupt nicht für den Fall entscheidend sind. Sie führen den Leser aber auch nicht wirklich auf falsche Spuren, da allem irgendwie der Tiefgang fehlt bzw. die Auflösung immer recht schnell kommt.
Ich habe es trotzdem in wenigen Tagen gelesen, eben weil man die Auflösung haben möchte und lange nicht der wahre Grund der Entführung klar wird.Begeistern konnte das Buch mich aber leider nicht.