Ich bin bei diesem Buch etwas gespalten, was die Leseempfehlung betrifft. Frau Roßmanith gibt gleich am Anfang die Anwort auf die Frage und überaschenderweise lautet diese einfach Ja. Frauen sind ihrer Meinung nach die besseren Mörder – nicht, weil sie es geschickter anstellen, weniger „erwischt“ werden oder so – sondern weil sie aus moralisch ansprechenderen Gründen morden. Wer also Schlimmes in der Kindheit erlebt hat, der darf dann auch morden. Sehr merkwürdiger Ansatz. Sicherlich ist mir klar, worauf die Autorin heraus will, aber die angesammelten Beispiele lassen einen als Leser eher nicht mitfühlen und die Frage nach den Opfern wird ganz ausgeklammert. Die Geschichten aus der Praxis sind durchaus interessant zu lesen, die Schreibweise ist sehr einfach gehalten, so dass man schnell durch ist. Wissenschaftlich belegte Theorien gibt es leider viel zu wenig wieder und einen höheren Anspruch als Unterhaltung bietet das Buch daher nicht. Man kann es lesen, muss man aber nicht – und kaufen schon gar nicht.