Mit „Der verbotene Fluss“ von Susan Goga habe ich gleich den nächsten Roman aus dem England am Ende des 19. Jahrhunderts gelesen. Auch hier kommt eine der Hauptfiguren aus Berlin – die
Gouvernante Charlotte Pauly, die sich in der englischen Provinz um die 8jährige Emily kümmern soll. Diese lebt auf einem düsteren Anwesen und hat vor einem halben Jahr ihre Mutter durch einen tragischen Selbstmord verloren. Sehr bald bemerkt aber Charlotte das in diesem Haus etwas nicht stimmt. Emily wird von Albträumen geplagt und scheint zu schlafwandeln. Charlotte versucht dem Geheimnis um den Tod der Mutter auf die Spur zu kommen, über den offiziell nicht geredet werden darf. Parallel entspannt sich noch eine Geschichte um die Gesellschaft für Paranormales – welche auch vom Vater Emilys zu Rate gezogen wird als seine Tochter immer wieder davon spricht, die Mutter als Geist gesehen zu haben.
Mehr verraten möchte ich nicht, um das wenige an Spannung im Buch doch zu erhalten. Mir war die Geschichte etwas zu flach. Sie las sich schnell und man möchte auch durchaus das Ende erfahren, aber leider ahnt man schon früh, wie sich das Geheimnis um den Geist lösen wird. Die Hauptfigur Charlotte ist durchaus sympathisch und zum Mitfiebern geeignet, aber sie bleibt gerade was das privte Gefühlsleben betriff, erstaunlich blass. Hier hätte man durchaus mehr ausbauen können.
Leseempfehlung würde ich trotzdem geben, da es ein schön, schnell und unterhaltsamer zu lesender Roman ist, der einen das englische Landleben im19.Jahrhundert regelrecht spüren lässt.