Tabea Königs Roman „Hurentochter – Die Diestel von Glasgow“ ist Auftakt einer Triologie spielend im viktorianischen Zeitalter. Der historische Roman ist dabei aber in sich abgeschlossen.
Im Jahre 1876 in Glasgow möchte Emily an der Seite von Liam und ihrer Freundin Christine ein respektables Leben beginnen, fern vom blühenden Laster des Bordells, in welchem sie als Spross einer Hure aufwächst. Doch dann wird ihre Mutter ermordet und Emilys Leben auf eine harte Probe gestellt. Um den Schuldigen am Mord ihrer Mutter zu überführen, muss sie zuerst ihren Namen reinwaschen. Allerdings landete ihre Mutter einst verletzt und ohne Gedächtnis in Glasgow und verdingte sich als Hure. Emily kennt ihren wahren Namen nicht und begibt sich mit Liam auf die Suche nach ihrer Vergangenheit.
Detailreich und anschaulich wird das Aufwachsen von Emily im Bordell beschrieben. Ihre Suche nach ihren Wurzeln verfolgt der Leser gespannt und man fragt sich, ob sie letztlich zu ihrem Recht & wahren Namen kommen wird. Dramatisch ist das Buch allenfalls in Liebesdingen, sonst eher ein netter historischer Roman zum Zeitvertreib. Gut durchdacht, etwas fantasievoll – aber dafür ist es ja auch eine erfundene Geschichte. Insgesamt ein solider Roman und guter Auftakt der Triologie.