Quasi passend zu Ostern habe ich vor Kurzem einen Weihnachtsroman gelesen. Bei dem dauernden Schnee macht das ja eigentlich auch nichts. Ulrike Lenks „Das Fest der kleinen Wunder“ ist ein abgeschlossener Roman, der als Hauptfigur Frederike aus der Serie „Die Ostpreußen Saga“ hat. Wenn man eines der Bücher dieser Saga kennt, kommt sie einem auch sofort bekannt vor, aber auch ohne diese Serie zu kennen, kann man diese kleine Geschichte gut lesen.
Sie spielt im Winter 1925 in Ostpreußen auf dem Gut Fennhusen. Für Frederike ist es das letzte Jahr auf dem Gut und sie genießt die Zeit so gut es geht. Sie reitet viel aus mit ihrem Pony und ihr Lieblingspferd Caramell gewinnt ebenso langsam Zutrauen zu ihr. Alle anderen wie ihren Bruder und den Stiefvater wirft Caramell ab, so dass das Pferd als störrisch und unreitbar abgestempelt wird. Nur Frederike erkennt, dass die mangelnde Pflege durch den Stallknecht eine Ursache für das Verhalten sein könnte. Zu allem Überfluss taucht noch der Besitzer vom Nachbarsgut auf und möchte das Pferd für seine Tochter kaufen. Frederike ist verzweifelt und tut alles, um die Eltern vom Verkauf abzuhalten.
Dies ist im Wesentlichen schon fast der ganze Inhalt – das Buch lebt viel von den Beschreibungen des Lebens auf dem Gut. Man kann sich wie auch bei der Ostpreußen-Saga gut in Frederike und ihr Leben hineinversetzen. Das Buch unterhält, ist eine nette Ergänzung zu den anderen Büchern über Frederike und ihre Familie. Mich irritierte der quasi Rückschritt, da man ja auch schon weiß, wie es weiter geht mit Frederike. Die Geschichte selbst ist ein wenig kitschig, aber das erwartet man ja eigentlich von einem Weihnachtsroman. Etwas heile Welt darf es da schon sein. Für Fans der Saga und von Frauenromanen ist dieses Buch eine nette Unterhaltung, für mich hat es aber leider auch ein wenig den Beigeschmack der Resteverwertung.