Das Kinderbuch „Jakob und die Hempels unterm Sofa“ von Valija Zinck habe ich v.a. wegen der vielen guten Bewertungen meinem Sohn gekauft. Wie immer, haben wir es zusammen gelesen – meistens ich, kleinere Absätze dann auch er.
Die Geschichte an sich hat eine schöne Idee: ausgehend vom Sprichwort „Hier sieht es aus wie bei Hempels unter dem Sofa“ entdeckt Jakob beim Besuch bei seiner Tante kleine Wesen unter/auf dem Sofa. Eben den Hempel. Er freundet sich mit dem kleinen Wesen an und erlebt kleinere Abenteuer mit ihm. Für Jakob ist es ein Lichtblick, fühlt er sich doch seit dem Umzug seiner Eltern einsam. Neue Freunde hat er noch nicht gefunden und so kommt ihm der Hempel gerade recht. Genau dieser verhilft ihm aber zu ersten Kontakten zu Mitschülern und Stück für Stück wird Jakob doch noch am neuen Ort glücklich.
Die Story ist fantasievoll. Man kann sich schon gut vorstellen, dass da kleine Wesen im Sofa wohnen und allerlei Unfug machen. Leider bleibt die Beschreibung von Hempels Welt sehr an der Oberfläche. Man erfährt immer nur, wie er in seine Welt hinein- bzw. herauskommt. Seine kleine Welt scheint der normalen, großen Welt einfach gleich zu sein. Das ist etwas schade, denn hier hätte man durchaus eine kleine fantastische Welt schaffen können.
Das Leitmotiv – neue Freunde zu finden – ist zwar da, aber der Grund, warum Jakob so einsam ist, wird nur sehr kurz angerissen. Auch Jakobs Familie bleibt erstaunlich blass. Mir fehlten hier einfach die Hintergrundinformationen, wie es zum Umzug kam, wie weit weg er von alten Freunden ist, was mit diesen alten Freunden ist etc. Man versteht nicht, warum er sich so schwer tut, Anschluss zu finden und wieso es sein Bruder schon erfolgreich geschafft hat. Warum muss er sich in die Fantasiewelt zurückziehen?
Wir waren von diesem Buch nicht so sehr angetan. Es zog sich stellenweise und wir waren am Ende irgendwie froh, es durchgelesen zu haben. Der Grundgedanke von Freundschaft und das man einem Freund in Not helfen soll, wurde aber gut dargestellt. Einige wenige Bilder illustrieren recht witzig das Geschehen, allerdings alle nur in schwarz/weiss. Wer auf der Suche nach einem Buch über Freundschaft für Kinder ist und vielleicht sogar einen Jakob kennt, der kann durchaus streckenweise gut unterhalten werden. Für mich wäre einfach mehr drin gewesen, volle Begeisterung gibt es daher hier nicht.